Es geht wieder los, Auryn soll in den nächsten 2 Wochen bis nach Lagos gebracht werden. Die Strecke ist dieses mal etwas kürzer. Wir rechnen mit 4-5 Reisetagen bei einer Strecke von etwa 190sm (350km).

Frühmorgens um 03.30 Uhr aufgestanden und ab nach Weeze zum Flughafen (Danke Niklas !!) wo der Flug pünktlich nach Malaga ging. Dort angekommen wäre auch alles gut gegangen aber wer Bustickets am Schalter und nicht direkt beim Busfahrer löst hat meistens Vorteile. Egal, mit Auryn war alles super und alles funktionierte. Der Motor schnurrt immer noch wie ein Kätzchen und wir haben erstmal den Wüstensand der letzten 6 Wochen von Deck gespült und sauber gemacht. Morgen geht es los nach Barbate.

Auf dem Trip nach Barbate müssen wir auf eine Besonderheit aufpassen, hier treiben ein paar Orcas ihr Unwesen und haben offensichtlich großen Spaß daran kleinen und mittelgroßen Segelbooten die Ruder kaputt zu machen. Eine der wirkungsvollsten Methoden diesem zu entgehen, ist es möglichst nah an der Uferlinie zu bleiben.

Den Orcas sind wir nicht begegnet, dafür aber einem Sturm der so heftig nicht vorhergesagt war. Durch den Düseneffekt im Kanal von Gibraltar ging uns bei Böen bis zu 40kn die ziemlich alte Genua kaputt und hing nur noch traurig um das Vorstag. Zum ersten Mal in unserer Seglerkarriere haben wir uns nicht mehr wirklich wohl gefühlt und waren froh als wir ansonsten unbeschadet in Barbate in der Marina eingetroffen sind. Es waren sofort sehr hilfsbereite Nachbarn zur Stelle die uns geholfen haben die Genua herunterzuholen. Das ich in den Mast musste um sie von oben loszumachen ließ sich trotzdem nicht vermeiden.

So, jetzt muss für den Rest des Trips das Großsegel und die Sturmfock ran und wenn das nicht reicht gibt es auch noch einen Motor. Morgen geht es weiter nach Cadiz.

Da kaum Wind herrschte störte die fehlende Genua nicht, wir mussten so oder so motoren und das wegen den Orcas immer schön nah an der Küste entlang. Danach genossen wir 2 wunderschöne Tage in Cadiz, der ältesten Stadt Spaniens.

Nach diesem Exkurs in die mittelalterlichen Straßen verlassen wir Spanien und fahren durch die Bucht von Cadiz etwa 100sm rüber in die Bucht von Albufeira. Am Nachmittag geht es los durch die Nacht und wir haben erstaunlich viel Verkehr vor allem durch Fischerboote die mit ordentlich Speed durch die Gegend rauschten. Das hielt zumindest gut wach. Gegen Mittag kamen wir nach 22h Fahrt in Vilamoura an und bekamen problemlos einen Platz in der Marina. Der Ort ist klein und ziemlich Schickimicki. Unzählige Boutiquen und Restaurants reihen sich um die Marina herum neben diversen Lambos und Ferraris. Wir sind etwas kaputt und hängen in Kneipen ab und gehen am Abend beim Chinesen was essen. Natascha ist noch produktiv und ersteht ein schickes Kleid.

So, wir sind an unserem Ziel Lagos angekommen (hoch die Tassen). Die Crew die das Boot nach Hause bringt kommt am Sonntag, so dass wir noch etwas Urlaub machen können. Der Trip hierher war anfangs sehr unspektakulär und der Jockel brummte unermüdlich. Es war die Küste entlang aber traumhaft schön. Wir sind recht nah am Land geblieben um uns die faszinierenden Felsformationen anzuschauen. Die Einfahrt über den Kanal ist toll, die Stadt liegt wenige Kilometer im inneren und man ist schnell mitten im Trubel.

Am nächsten Tag mussten die Seglerbeine dringend bewegt werden und wir haben einen sehr unterhaltsamen Spaziergang die Küste entlang der vielen Felsen und Strände bis nach Luz gemacht. Den Weg kannten wir schon von unserem letzten Besuch letztes Jahr hier, als gerade die Pandemie losging.

Dann wird das Boot zur Übergabe fertig gemacht. Harald und Jürgen übernehmen ab morgen und bringen das Boot in die Niederlande nach Strijensas. Wir müssen beim Yachthändler noch Kanister und Pumpen kaufen weil ohne die Genua sicherlich mehr als sonst motort werden muss. Dann geht es in den Supermarkt die Proviantliste für die Heimfahrt abzuarbeiten und alles an Bord zu verstauen. Die beiden rechnen für die Fahrt mit 3-4 Wochen