Nach 2,5 Jahren mit unserem Boot in den Niederlanden, war es nun Zeit das Land zu verlassen und neue Ufer kennenzulernen. Das Ziel ist Borkum und wir müssen durch eine Schleuse in die Nordsee. Das erste Stück ging ein gut betonntes Fahrwasser ca. 15sm durch das Wattenmeer an der Insel Schiermonnikog vorbei, bis wir die offene Nordsee erreichten. Was uns dort an Wellen erwartete war deutlich mehr als gedacht. Der Wind war wie angekündigt 4-5 Bft und kam wie geplant aus Westen. Die See war allerdings sehr aufgewühlt und kabbelig und außerdem kam der Wind genau von hinten, so dass an segeln erstmal nicht zu denken war. Wir quälten uns durch die See und brauchten am Ende für die 38sm fast 10 Stunden da uns der Strom, vor allem auf dem letzten Stück, schwer abgebremst hat. Das letzte Stück an der Westseite von Borkum hinunter in den Hafen war mit einem netten Sonnenuntergang und beruhigter See wieder etwas versöhnlich. Der Hafen ist schmucklos, hat aber alles was man benötigt.

Am nächsten Morgen gibt es eine sehr freudige Überraschung. Unsere Freunde Dani und Willi sind auch auf Borkum und kurz danach sind sie an Bord zu Besuch und wir trinken Kaffee. Da die beiden mit den Rad hier sind, leihen wir uns spontan auch welche aus und bekommen die Insel gezeigt. Wir fahren durch die Naturschutzgebiete in den Osten der Insel und staunen über die unglaublich vielen Vögel in einer tollen Landschaft. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Am späten Nachmittag geht es dann noch in den Hauptort und zu der Seehundbank „Hohes Riff“. Die Seehunde sind anscheinend gerade woanders, schön ist es trotzdem. Wir waren beide entweder nur als kleine Kinder bzw. noch nie hier, sind aber von der Insel sehr angetan.

Am nächsten Tag wird noch etwas shoppen gegangen und den Nachmittag verbringen wir wieder mit Dani und Willi. Die beiden zeigen uns ein paar nette Ecken in den Naturschutzgebieten und wir kehren in ein schönes Café ein. Es ist Mitte April so warm, dass wir sogar draußen sitzen können. Morgen geht es weiter Richtung Osten, hoffentlich mit etwas weniger Welle als hierhin.