Nachdem wir die Kieler Bucht hinter uns gelassen haben, stellen wir schnell fest, dass wir es in einem Rutsch nach Dänemark hoch nicht schaffen werden. Der Wind war mit 4-5Bft nicht schlecht kam aber etwas zu weit von vorne. Das machte aber nichts, wir hatten einen Ort als Zwischenstation auf dem Zettel mit einer sehr schönen Ankerbucht. Maasholm liegt in der Schlei, was ein im Sommer sehr bekanntes Segelrevier direkt unterhalb von Dänemark ist. Wir hatten kurz vor der Schlei übrigens einen kleinen Seehund hinter uns als Begleitung, aber der Schlingel ist wieder verschwunden bevor wir die Handys zücken konnten. In der Bucht hinter Maasholm haben wir auf dieser Tour zum ersten Mal den Anker geworfen, was nach anfänglicher Fummelei mit der Kette auch ganz gut geklappt hat. Schnell unser frisch geflicktes Beiboot fertig gemacht und mit dem wunderbaren kleinen Elektro Außenborder an Land gefahren. Der Ort ist ein wenig pittoresk und es war fast kein Mensch auf der Straße. So war der Ausflug auch bald wieder zu Ende. Im Sommer geht es hier wahrscheinlich anders ab. Dafür gab es ein kleines Auryn Fotoshooting vom Beiboot aus.

Der folgende Tag hoch nach Dänemark geht als der mit Abstand beste Segeltag auf dieser Tour bisher in die Analen ein. Die ganze Zeit halber Wind aus Backbord, später aus Steuerbord zwischen 4 und 5Bft relativ konstant bis zum Ziel. Guter Brauch ist es, dass man als ausländische Segelyacht immer neben dem Mast die Flagge des Landes hisst welches man besucht. Das erste Ziel in Dänemark ist der Ort Ærøskøbing (sprich Ärösköbing) auf der Insel Ærø. Ærøskøbing gilt als die malerischste Stadt der Insel und hat den Beinamen Märchenstadt. Sie ist 750 Jahre alt und besticht durch die vielen kleinen bunten Häuser in der Altstadt. Wir machen im alten Handelshafen fest wo noch vier andere Segler liegen und bewegen uns am Abend wegen Dauerregen kaum noch von Bord. Dafür ist der nächste Tag fast ohne Regen und wir genießen ihn mit Spaziergängen durch den Ort und einer Wanderung die Küste hinauf. Abends gönnen wir uns Fish and Chips von der Fischbude am Hafen.

Grundsätzlich ist das Wetter (sprich Sonne und Wind) für die Jahreszeit ganz in Ordnung, zumindest kann man nicht mehr erwarten wenn man um die Jahreszeit Richtung Norden startet. Was uns etwas zu schaffen macht ist die Kälte. Auf den letzten beiden Überfahrten war es morgens unter 5° als wir losgefahren sind. Das ist mit unseren Offshoreklamotten und 3-4 Lagen unten drunter eigentlich ganz gut auszuhalten aber nach 6 Stunden segeln im Wind ist man trotzdem durchgefroren. Zum Glück haben wir an Bord eine Dieselheizung die Morgens und Abends läuft und den Salon recht warm bekommt. Am Wochenende soll es deutlich wärmer werden, wir können es kaum erwarten. Wir haben auch unsere Törnplanung für Dänemark und einige entsprechenden Alternativen durchgesprochen (falls der Wind nicht so will wie wir wollen). Wir möchten noch 4-5 Orte anlaufen und auch versuchen Kopenhagen von unterwegs per Bus einen Besuch abzustatten. Der Abschluss wird dann in knapp 2 Wochen auf der Insel Anholt sein von wo es weiter nach Schweden geht. Morgen geht es erstmal nach Svendborg.

3 Antworten zu “Ærøskøbing”

  1. Tolles Bild von dir, Jan…mit der dänischen Flagge. Wie ein Eroberer.

    Jetzt müsst ihr die dänische Flagge aber auch eurer Flaggensammlung hinzufügen.

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